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Gerade für Einsteiger stellt sich häufig die Frage, wie sie Traffic auf der eigenen Webseite generieren. Zur Auswahl stehen häufig die Methoden SEA (Search Engine Advertising bzw. Paid Advertising) oder SEO (Search Engine Optimization). Dabei haben beide Methoden aus dem Bereich SEM durchaus ihre Berechtigung. Nachfolgend erfährst Du, worin sich die Methoden unterscheiden und wann Du welche Methode anwenden solltest.
SEO – Was ist das?
Das Kürzel SEO stammt aus dem englischsprachigen Raum und bedeutet Search Engine Optimization. Hierbei handelt es sich um die Suchmaschinenoptimierung. Der Sinn dahinter ist, dass die eigene Webseite für die Suchmaschinen sichtbar gemacht werden soll, um dadurch eine möglichst hohe Reichweite zu erhalten und folglich sogenannten Organic Traffic zu generieren.
Ziel ist dabei eine Platzierung unter den Top 10, da die nachfolgenden Platzierungen in den Suchmaschinen wenig geklickt werden und dadurch kaum von Relevanz für den Suchenden sind.
Die Suchmaschinenergebnisse werden dabei auch als SERPs bezeichnet. Dieser Begriff steht dabei für Search Engine Result Pages. Die Platzierungen beziehen sich dabei immer auf einen bestimmten Suchbegriff, der aus einem einzelnen oder aber auch aus mehreren Wörtern bestehen kann. Hierbei spricht man auch von sogenannten Keywords, also Schlüsselwörtern.
Insgesamt gibt es mehrere hundert Rankingfaktoren, also Kriterien die für eine gute Platzierung innerhalb der Suchmaschine Google notwendig sind. In der Praxis lassen sich jedoch eine Hand voll besonders relevanter Faktoren herauskristallisieren:
- On Page SEO
- Off Page SEO
- Technical SEO
- Content
- User-focused SEO
On Page SEO nimmt einen enormen Stellenwert ein, wenn es darum geht, optimale Platzierungen in der Suchmaschine zu erhalten. Gemeint sind hiermit Meta Titel und die natürlich auch die Meta Description sowie die Keyworddichte (sog. Keyword Density).
Off Page SEO beschreibt alle Maßnahmen, die in Verbindung mit der Setzung von Backlinks stehen. Dies gilt zum einen in Bezug auf die Anzahl der Backlinks, als auch auf die Qualität der Backlinks. Diese sollte möglichst hochwertig sein. Anhand von bestimmten Metriken, wie z.B. die von Majestic, lässt sich die Qualität eines Backlinks ableiten. Je besser die Ausprägung der Backlinks ist, desto positiver wirkt sich dies auf das Ranking einer Unterseite in den Suchmaschinenergebnissen aus.
Ein Punkt, der häufig vergessen bzw. vernachlässigt wird, ist der Bereich Technical SEO. Technisches SEO spielt vor allem dann eine Rolle, wenn es darum geht, Webseiten mobile-friendly aufzubereiten, Seitenladezeiten zu optimieren und die Seitenarchitektur sinnvoll zu gestalten.
Die Bereitstellung von informativen Content ist ebenfalls von größter Wichtigkeit. Denn was nutzt Dir eine top-optimierte Webseite, wenn keine interessanten Inhalte auf der Webseite platziert sind. Deshalb gibt es nicht ohne Grund den Spruch Content ist King. Nur wer mit wirklich hochwertigen Inhalten seine Leserschaft an die Webseite fesselt, wird von Google als positiv und vertrauenswürdig eingestuft.
Vor diesem Hintergrund ist auch User-focused SEO, bei der es um die User Experience auf der Webseite geht, nicht zu vernachlässigen. Denn am Ende sind es vor allem die Signale der Nutzer auf der Webseite, die darüber entscheiden, ob eine Webseite schlechter oder besser in Google platziert wird. Hierzu gehören Faktoren, wie z.B. die Verweildauer und die Absprungrate sowie Klicktiefe. Alle diese Punkte werden von den Suchmaschinen berücksichtigt.
Arten von Suchanfragen: Transaktionale und informationelle Suchanfragen
Die Suchintention kann insgesamt in drei Bereiche aufgeteilt werden: transaktionale, informationelle und navigationale Suchanfragen. Entweder interessiert sich ein User für ein Produkt oder eine Dienstleistung (transaktionale Suchintention) und sucht danach im Internet oder er möchte Informationen in Erfahrung bringen (informationelle Suchintention). Eine dritte häufig vergessene Suchintention wäre die navigationale Suchanfrage, z.B. wenn ein Suchender für ein bestimmtes Keyword, wie z.B. „Google“, eine bestimmte Webseite aufrufen möchte. Primär sind aber die transaktionellen sowie die informationellen Suchanfragen von besonderer Relevanz.
Wenn wir uns jetzt einmal ein konkretes Beispiel aus der Praxis anschauen, wie z.B. eine Nischenseite oder eine Affiliate-Marketing-Seite, dann würde ein User beispielsweise „hühnerstall kaufen“ als transaktionales Keyword eingeben, wenn er nach dem spezifischen Produkt „Hühnerstall“ sucht. Um sich im Vorfeld zu informieren, würde er allerdings zunächst einmal das informationelle Keyword „hühnerstall vergleich“ oder „hühnerstall test“ eingeben, um sich einen Überblick über das Angebot zu verschaffen. Denkbar wäre aber auch, dass er erst einmal „Artgerechte Hühnerhaltung“ als informationelles Keyword eingibt.
Welche SEO Tools für Einsteiger sinnvoll sind?
KW Finder (Tool zur Keywordrecherche)* – Aktuell eines der besten Tools für Dein Online-Business. Mit diesem Tool analysierst Du Keywords sowie das Suchvolumen und die Konkurrenz. Zudem kannst Du Backlinks finden und Rankings überwachen. Hier* geht’s zum Tool.
SERP Checker (Tool zur Analyse von SEO-Metriken)* – Mit dem SERP Checker kannst Du ca. 45 SEO-Metriken untersuchen, wie z.B. die Stärke des Linksprofils, den MOZ-Faktor, Social Media und Majestic. Hier* geht’s zum Tool.
Link Miner (Tool zur Backlink-Analyse)* – Mit dem Tool Link Miner findest Du starke Backlinks und kannst diese nachbilden, um Deine Off-Page-SEO-Maßnahmen zu verbessern. Hier* geht’s zum Tool.
SERP Watcher* – Mit dem SERP Watcher kannst Du innerhalb von nur wenigen Sekunden Deine SEO Rankings tracken, um zu sehen welche Platzierungen Du in den Suchmaschinen einnimmst. Hier* geht’s zum Tool.
*Hinweis: Affiliate-Links
Wie lange dauert SEO?
SEO muss von Webseitenbetreibern als kontinuierlicher Prozess verstanden werden. Da ja auch die Mitbewerber bzw. die Konkurrenz in den meisten Fällen nicht schläft und die eigenen Webseiten optimiert, muss stetig nachjustiert werden. Dies gilt insbesondere für den Content sowie die OnPage-Optimierung. Nur wer an dem Thema Suchmaschinenoptimierung dranbleibt, kann sich langfristig über die Generierung von hochwertigen, organischen Traffic auf seiner eigenen Webseite freuen.
SEA – Was ist das?
Das Kürzel SEA stammt – ähnlich wie bei SEO – ebenfalls aus dem englischsprachigen Raum und bedeutet Search Engine Advertising. Gemeint ist hiermit die Schaltung von Werbung über Suchmaschinen gegen Bezahlung. Wer die Suchmaschine Google kennt, wird die vor und nach den organischen Suchergebnissen stehenden Werbeanzeigen bereits kennengelernt haben.
Mit einem Google Ads Konto (früher: Google Adwords) ist es möglich, über die Suchmaschine Google entsprechende SEA-Anzeigen zu schalten. Durch die Inanspruchnahme dieses Service haben Werbetreibende die Möglichkeit auf die eigens ausgewählten Keywords bieten zu können – ähnlich wie bei einer Auktion. Werbetreibende kaufen sich sozusagen in die SERPs ein, um eine entsprechende Platzierung sowie Traffic zu erhalten. Daneben gibt es die sogenannten Display Ads, wodurch Werbeanzeigen auch auf Drittseiten, außerhalb von Google, geschaltet werden können.
Die Besonderheit bei Google Ads ist, dass die Platzierung nicht nur vom eingesetzten Budget abhängig ist, sondern primär bestimmte Faktoren eine zentrale Rolle einnehmen. Hierzu gehören z.B. der Content der beworbenen Seite des Werbetreibenden sowie die Werbeanzeige selbst, die natürlich in Verbindunmit den Inhalten steht. Hierbei spricht man auch vom sogenannten Qualitätsfaktor. Dieser wird auf einer Skala von 1 (niedrig) bis 10 (hoch) dargestellt. Je höher dieser ausgeprägt ist, desto besser ist die Platzierung in den SERPs. Dahinter steht ein komplexer Algorithmus.
Je nachdem, ob ein User auf die Werbeanzeige klickt, fallen dann entsprechende Klickkosten an, die auch als Costs per Click (CPC) bezeichnet werden. Klickt ein User nicht auf die Anzeige, so fallen auch keine Kosten an. Durch Google Ads kann somit bezahlter Traffic generiert und Besucher auf die eigene Webseite gelotst werden.
SEM: SEO und SEA – Welche Maßnahme zu welchem Zeitpunkt?
SEA als schnelle Trafficquelle
Durch bezahlte Suchmaschinenwerbung können im Vergleich zu organischen Suchmaschinenoptimierung deutlich schneller Besucherströme generiert werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass man als Werbetreibender zielgerichtet auf die Keywords bieten kann, die für das eigene Angebot von Relevanz sind. SEA ist also besonders für diejenigen von geeignet, die kurzfristig Ergebnisse sehen möchten.
Dagegen ist SEO eher auf einen langfristigen Horizont ausgerichtet. Wurde eine Seite einmal mit nachhaltigen SEO-Maßnahmen optimiert, dauert es zumeist ein paar Wochen, bis die optimierte Unterseite einer Webseite in den Suchmaschinenergebnissen hochgewandert ist. Nur sehr selten erreicht eine optimierte Unterseite von 0 auf gleich eine Top-Platzierung in den Top 10 der Suchmaschinen.
Teilweise kann es sogar für sehr hart umkämpfte Keywords mit hoher Konkurrenz mehrere Jahre dauern, bis sich entsprechende Topplatzierungen einstellen. Dies gilt häufig für Short Tail Keywords. Sobald jedoch eine gute Position erreicht ist, wird diese auch langfristig Bestand haben. Dies führt natürlich langfristig dazu, dass durch die jeweils optimierte Unterseite und eines gleichbleibenden Rankings in Google, ein ebenfalls gleichbleibender Besucherstrom generiert wird. Dies gilt natürlich nur für Keywords, die nicht saisonal gesteuert sind.
In diesem Zusammenhang spielt das Thema holistischer Content eine wichtige Rolle. Dabei werden Inhalte erstellt, die den Lesern bzw. den Webseitenbesuchern einen wirklich relevanten Mehrwert bieten. Dabei wird die Seite nicht nur auf ein einziges, sondern auf mehrere Keywords gleichzeitig optimiert. Short Tails, Mid Tails und Long Tails werden dann auf der jeweiligen Unterseite untergebracht. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass mit solchen Seiten, die holistischen Content beinhalten, nicht nur einzelne Themen abgedeckt werden, sondern ganze Themengebiete sehr umfangreich und detailliert aufbereitet werden. Dadurch wird die Sichtbarkeit einer Webseite in den Suchmaschinen natürlich deutlich gesteigert.
Der Hauptunterschied zwischen SEO und SEA liegt also in der Verfügbarkeit des Besucherstroms. Dieser ist bei der Umsetzung von SEA-Maßnahmen bzw. der Schaltung von bezahlten Werbeanzeigen zeitnah verfügbar. Bei der organischen Suchmaschinenoptimierung kann dies eine gewisse Zeit – zumeist mehrere Monate und in ganz schwierigen Fällen sogar mehrere Jahre – dauern. Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass bei SEO natürlich auch noch weitere Rankingfaktoren von Relevanz sind. Dadurch, dass es sich um mehrere hundert Rankingfaktoren handelt, ist die Umsetzung von SEO-Maßnahmen eine nicht zu unterschätzende Herausforderung.
SEA hingegen ist natürlich mit wenigen Klicks über Google Ads (früher: Google Adwords) eingerichtet. Sobald seitens des Werbetreibenden auf bestimmte Keywords geboten wurde, kann mit der Ausspielung der bezahlten Werbung in den Suchmaschinen begonnen und die ersten Besucherströme auf die Webseite gelenkt werden. Über entsprechende Kennzahlen kann der Erfolg einer Werbeanzeigenkampagne nachverfolgt und etwaige Optimierungspotenziale entdeckt werden.
Letztlich besteht ein weiterer Vorteil in SEA darin, dass man als Werbetreibender gleich im Vorhinein bestimmte Besucher durch eine gezielte Zielgruppensegmentierung ausschließen kann. Dies geschieht durch die Auswahl von relevanten sowie spezifischen Keywords. Dadurch, dass überwiegend die zu einem bestimmten Keywordset passende Zielgruppe auf die Webseite gelangt, kann die Conversion Rate deutlich gesteigert werden.
SEO oder SEA?
Betrachtet man beide Maßnahmen, so fällt einem schnell auf, dass es auf beiden Seiten enorme Vor-, aber auch teils starke Nachteile gibt. Während SEO häufig als kostenlose Maßnahme wahrgenommen wird, gehört SEA zu der kostenintensiven Methode, die ein gewisses Mindestbudget erfordert. Gerade für hartumkämpfte Keywords können die Gebote schnell einmal in Bezug auf die Klickkosten explodieren. Bei SEO sollte man jedoch nicht den zeitlichen Aufwand vernachlässigen, wenn es darum geht Optimierungsmaßnahmen nachhaltig durchzuführen. Es erfordert also viel Ausdauer.
In der Praxis wird häufig auf beide Methoden gleichzeitig zurückgegriffen. Einerseits möchte man als Webseitenbetreiber gleich zu Beginn erste Besucher auf der eigenen Webseite generieren. Andererseits wird man nicht auf eine nachhaltige SEO-Strategie verzichten können, um langfristig relevanten sowie hochwertigen Traffic über die organische Suche zu generieren.
Eines sollte man sich jedoch bewusst sein: Je besser die SEO-Strategie ausgeprägt ist, desto eher wird man langfristig das eigene Budget für SEA-Maßnahmen herabsetzen bzw. diese zurückfahren können.
Insgesamt betrachtet eignen sich aber beide SEM-Maßnahmen – sowohl SEA als SEO – perfekt dazu, Traffic auf der eigenen Webseite zu generieren.
KEVIN-RENÉ SCHILLING
Als Certified Pardot Specialist und Certified Pardot Consultant berät Kevin-René Schilling B2B-Unternehmen auf internationaler Ebene und gibt sein Wissen in Vorträgen auf der Pardot User Group, in Pardot-Trainings und innerhalb von Projekten weiter. Immer am Puls der Zeit gehört er daher zu den spezialisierten Pardot-Experten bei Content moves in Düsseldorf, wo er als Head of Pardot und Senior Business Consultant tätig ist.
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